Am Dienstag, dem 13. Mai 2025, besuchte Dr. Dominicus Meier, der im vergangenen Jahr zum neuen Bischof des Bistums Osnabrück ernannt worden war, im Rahmen seines Antrittsbesuchs die Marienschule Lingen. Dieser Besuch stand dabei ganz im Zeichen eines rücksichtsvollen und empathischen zwischenmenschlichen Miteinanders. Den Auftakt des Besuchs bildete der Empfang des Bischofs durch ein Komitee der Marienschule, das sich aus den Mitgliedern der Schulleitung, der Mitarbeitervertretung (MAV) und der Schülervertretung zusammensetzte. Bereits in diesem kleineren Gesprächsrahmen wusste der Bischof mit seiner Offenheit, seiner natürlichen Herzlichkeit und seinem Humor zu begeistern und eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
Der an den Empfang anknüpfende gemeinsame Gottesdienst, an dem die gesamte Schulgemeinschaft der Marienschule teilnahm, betonte anschließend die unumstößliche Wichtigkeit, nicht nur mit den herkömmlichen Sinneskanälen, sondern insbesondere mit dem eigenen Herzen andere Menschen ganzheitlich wahrzunehmen, offen auf sie zuzugehen und ihnen Gehör zu schenken.
Dass eine solche Fähigkeit, andere Menschen sowie ihre Gefühlswelt bewusst zu erfassen, auch an der Marienschule von besonderer Bedeutung ist, veranschaulichten eindrucksvoll die biographischen Beiträge von Sultana Bakshi (Schülerin), Frau Beerboom (Lehrkraft) und Herrn Nowak (Vater einer Schülerin). Während Sultana unter anderem Schlaglichter auf die teils bedrückenden und von Restriktionen geprägten Lebensverhältnisse in ihrem Heimatland Afghanistan warf, den Prozess ihrer Integration in Deutschland schilderte und dabei insbesondere die Aufgeschlossenheit und Herzlichkeit der Schulgemeinschaft der Marienschule hervorhob, berichtete Frau Beerboom von ihrer erst kürzlich zurückliegenden Staatsexamensprüfung, in deren Verlauf die Schülerinnen und Schüler ihrer beiden Prüfungsklassen ein ausgezeichnetes Gespür für die bestehende Ausnahmesituation bewiesen und stets ermutigende Worte gefunden hatten. Auch Herr Nowak, der sich im vergangenen Sommer noch mit der Frage beschäftigt hatte, welche weiterführende Schule für seine Tochter geeignet sei, beschrieb sehr anschaulich den an der Marienschule gelebten Geist eines von Zugewandtheit, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt erfüllten Miteinanders.
Zum Abschluss wandte sich Bischof Meier noch einmal an die versammelte Schulgemeinschaft und brachte entschieden zum Ausdruck, wie wichtig es sei, seine Mitmenschen nicht vorschnell zu beurteilen, sondern ihnen mit aufrichtigem Sehen und Zuhören zu begegnen. Die wesentliche Botschaft Meiers lautete sodann: Wahrhaftige zwischenmenschliche Begegnungen bedürfen echten Zuhörens und offenen Herzens.
Den Besuch des Bischofs rundeten schließlich ein gemeinschaftliches Mittagessen sowie eine offene Gesprächsrunde mit der Lehrerschaft der Marienschule ab. Auch hier demonstrierte Bischof Meier ein offenes Ohr und nahm sich viel Zeit für die ihm vorgetragenen Fragen und Gedanken der Lehrkräfte der Marienschule. Mit seinem unbeschwerten und aufgeschlossenen Auftreten vermittelte Bischof Meier ein Gefühl großer Nahbarkeit, das den Grundstein für eine tragfähige und zukunftsträchtige Zusammenarbeit zwischen Bistum und Schule legen könnte.